Fotos: (Hermann Bergjürgen) Wüstenbussard Merlin, Schleiereule Hanni und die Weißgesichtseulen Elvis und Miss Cilly
Kurz vor den Sommerferien hieß es: Herzlich Willkommen zum Outdoortag der Expedition Düsterdille. 10 Teilnehmer folgten der Einladung des NABU Haltern am See. Waldpädagogin Birgit Paßmann und Outdoor-Spezialist Jürgen Marzowski begleiteten das Waldabenteuer. Zuerst hieß es: Ankommen und mal ganz ruhig werden... Und laut darf es auch mal sein: Pfeifen auf der Eichelpfeife – das haben die Erwachsenen längst nicht alle geschafft! Orientieren mit und ohne Karte dagegen fiel niemandem schwer.
Fotos: (Christian Lynen)
Für das Mittagessen suchten die Teilnehmer frische Kräuter für eine schmackhafte Steinesuppe und buken Pfannekuchen. Schmeckt so lecker wie es aussieht! Kaffee gabs auch. Aber das Allerbeste waren die am Stock gegrillten Forellen! Und wie an allen Lagerfeuern dieser Welt schnitzten die Kinder auch hier, dass die Späne flogen.,
Gut gestärkt ging es ans Laubhütten bauen. Das macht großen und kleinen Menschen riesig viel Spaß. Dass die Kinder gegen die Erwachsenen einen Wettkampf daraus gemacht haben, war eine Idee der Kinder. Beim Bauen hatten die Großen die Nase vorn (Kunststück: das waren überwiegend Profis). Aber die Kinder holten den Gleichstand raus, weil sie den Standort der Laubhütte besser gewählt hatten. Und dann trugen sie den Sieg davon, weil die sie schneller und gründlicher beim Abbau der Hütte waren. Ein verdienter Sieg, herzlichen Glückwunsch!
Um richtig forschen zu können, müsst ihr nicht in den Urwald reisen. Die spannendsten Forschungsgebiete liegen oft gleich um die Ecke! Zum Beispiel in und um Haltern am See herum. Kommt doch mit zur Expedition Düsterdille. Habt ihr euch auch schon mal gefragt, was unter euren Füßen raschelt, schabt, Löcher gräbt? Woher die Farbe im Herbstlaub kommt? Weißt du, wo der Eisvogel wohnt?
Die Kinder- und Jugendforscher des NABU Haltern am See sind diesen Fragen nachgegangen. Die Ergebnisse findest du auf den folgenden Seiten.
Hast du auch eine Idee für eine spannende Forschergeschichte? Möchtest du mitmachen? Oder über deine eigenen Forschererlebnisse berichten? Dann schreib uns einfach eine E-Mail. Wir freuen uns darauf!
Auge in Auge mit dem Uhu!
Was frisst ein Falke? Wie jagt die Eule? Kann ein zahmer Bussard fliegen? Erfahren Sie, warum viele Greifvögel und Eulen zu den bedrohten Tierarten gehörten oder noch immer gehören und wie wir sie retten können. Mit dabei: Uhu Uwe und Wüstenbussard Merlin, die Sie bei dieser Familienwanderung des Naturschutzbundes Haltern am See "live und in Farbe" erleben können.
Greifvögel und Natur können Kinder ab 6 Jahre mit ihren Eltern im Linnert erleben. Die erfahrene Falknerin Uta Wittekind erklärt viel Wissenswertes über Greifvögel. "Zur Zeit haben wir einen großen Mäusebussard in Pflege, ziemlich hell und wunderschön. Ist irgendwo vorgeflogen und war etwas benommen. Eine Feder ist abgeknickt, aber sonst ist er fit und darf bald wieder raus," erzählt sie. Von solchen und ähnlichen Dingen wird sie berichten.
Während der Wanderung können Sie am 22.2.2014 von 15 bis 17 Uhr Falke & Co hautnah erleben. Mutige dürfen auch selbst einmal den Falknerhandschuh überstreifen. Bestaunen Sie die geschickten Jäger und heimlichen Herrscher der Lüfte. Selten könne Sie ihnen so nah sein. Anmeldung erforderlich, da nur begrenzte Teilnehmerzahl: info@nabu-halternamsee.de oder Tel. 02364 935330
Fotos: (Christian Lynen)
Ob Hütten aus Totholz bauen, sich im Wald orientieren oder über Lebendige Brücken gehen. Riechen, Hören oder Fühlen - Dinge die uns in unserer schnelllebigen Zeit fast verloren scheinen. Den
Genuss von Pfannkuchen, über dem Lagerfeuer gebacken, köstlichen Fisch schmecken, durch heiße Glut gegart. Waldpädagogin Birgit Paßmann und Outdoor-Spezialist Jürgen Marzowski zogen die Gäste der NAJU mit ihren spannenden Aktionen in ihren Bann.
Fotos: (Christian Lynen)
Um den Eisvogel zu finden, muss die Expedition nicht in die Arktis gehen. Er lebt hier bei uns. Der Name Eisvogel bezieht sich wahrscheinlich gar nicht auf Eis, sondern vermutlich auf das alte Wort "eisan". Das heißt so viel wie "glänzen, schillern" und wer einmal einen Eisvogel gesehen hat, der kann sich das gut vorstellen.
Eine alte Sage erzählt, das, wenn ein Eisvogel stirbt, sein Weibchen einen Trauergesang abstimmt. Es verspricht den Menschen Reichtum, Macht, Frieden und Schönheit. Lange Zeit galt der Eisvogel als Glücksbringer, so wie heute der Marienkäfer.
Aber was braucht der Eisvogel, um sich in unserer Umgebung wohl zu fühlen?
“Das ist der Hauptdarsteller unserer heutigen Wanderung“, sagt Christian Lynen vom NABU Haltern und schwenkt einen Packen Fotos. Jeder der Expeditionsteilnehmer darf sich eines aussuchen. „Die Bilder erzählen die Geschichte von der Futtersuche“, erklärt Christian, „könnt ihr sie in die richtige Reihenfolge bringen?“ Bald darauf stellen sich die Jungforscher so auf, dass die Fotos vom Jagdglück des schillernden Vogels erzählen.
„Und nun untersuchen wir ein Gebiet und prüfen wie gut oder schlecht es sich für den Eisvogel eignet“, schlägt Patricia Cantarella vor. Durch das raschelnde Laub stapfen die Kinder bis ans Ufer
des flachen Gewässers. Gut, dass es Gummistiefel gibt! Das Wasser ist klar und fließt mit mäßiger Geschwindigkeit dahin. Hier können die scharfen Augen des Eisvogels jeden Fisch sofort erkennen.
An einigen Stellen ragen Äste und Bäume über das Wasser. Paul und Felix prüfen, ob ein Ansitzen von hier aus Eisvogelsicht möglich ist. Meter für Meter erkunden die Jungforscher den sich
windenden Wasserlauf. Immer wieder finden sie Löcher, doch mal sind sie zu groß, mal zu klein oder nicht tief genug. Endlich haben die Kinder Erfolg. Sie entdecken eine kleine Öffnung, nicht zu
klein und nicht zu groß für den Eisvogel und sehr, sehr tief ins Erdreich hinein führend. „Hier ist es auch hoch genug über dem Wasserspiegel, sodass auch bei Hochwasser die Jungen nicht
ertrinken können“, bemerkt Leonie. Sehr gut beobachtet! In der Nähe gibt es auch einen Ast als Ansitz für die Futterjagd. Hier ist es also perfekt für den Eisvogel.
Ob er im Frühjahr kommt um hier in der Gegend mit seiner Familie einzuziehen? Die Kinder der Expedition Düsterdille zücken ihre Fotoapparate. Schließlich sollen die Untersuchungen in einem
richtigen Bericht festgehalten werden. Ob wohl die Ergebnisse im Album der Ausstellung zum Vogel des Jahres 2009 aufgenommen werden können? Im nächsten Jahr gibt es gewiss noch einiges zu
erforschen über den fliegenden Edelstein, den Eisvogel…
Oder: Vom Blatt zu guter Erde - wie gehts das?
So ein Blatt hat es nicht leicht, sobald es erst einmal vom Baum gefallen ist. Der Regen setzt ihm zu und beginnt mit der Zerkleinerung. Dann machen Käfer und Pilze weiter, immer kleiner und
kleiner. Dann Schnecken und Milben, und Asseln, und Tausendfüßler, und, und, und... Bis irgendwann die Regenwürmer die winzigen Teilchen verzehren und sie endlich als feinsten Humus ausscheiden.
Hm, Boden riecht richtig gut.
Ein rasantes Spiel, bei dem große und kleine Expeditionsteilnehmer mitmachten, verdeutlichte den Vorgang. Eigentlich waren die Jungforscher ja schon ein bisschen müde vom Rennen, aber nach einer
kleinen Pause ging es an die Ausgrabung. Mit Spaten und Pinsel „bewaffnet“ breiteten sie einen Spatenstich des besten Waldbodens auf einer Plane aus. So entdeckten und zählten sie, und kartierten
alle möglichen Tiere.
Maulwurf und Maus fanden die Kinder zwar nicht -die zwei wollten wohl diesmal nicht mitspielen-, doch auch ohne sie kamen allerhand zusammen. „Wieviele Billionen von Lebenwesen mögen wohl in
diesem Stück Boden wohnen ?“ fragt Patricia Cantarella und zeigt auf ein zuvor abgemessenes Stück Waldboden.
„Billionen - Die Zahl kann sich keiner vorstellen, nicht wahr? Also riesig viele Lebewesen, die aber alle zusammen nur ganz wenig wiegen, weil sie klein und leicht sind. Sie wiegen nämlich genau
so viel wie das hier!“ Jedes Kind darf die beiden Tafeln Schokolade, die Patricia „herzaubert“, in der Hand wiegen – und dann dürfen wir alle davon kosten. Womit bewiesen wäre: Boden erforschen
schmeckt!
Oder: Wie kommt der Honig aufs Brot?
Kaum zu glauben! Wusstest du, dass Bienen schon auf der Erde gelebt haben, als die Dinos noch die Welt bevölkerten? Sie sind zwar nicht ganz so alt wie die Dinosaurier, aber dafür gibt es sie heute noch.
Honigbienen gründen einen Staat, in dem jede Biene eine Aufgabe hat. Die Königin des Staates sorgt für den Nachwuchs. Die anderen weiblichen Bienen sammeln Honig, dafür haben sie sogar kleine Körbchen an den Hinterbeinen. Wenn man genau hinsieht, kann man sie erkennen. Und ganz nebenbei sorgen sie so noch dafür, dass Blüten bestäubt werden und wir reichlich Obst auf den Tisch bekommen.
Wie der Honig zum Brotaufstrich wird, das kann dir ein Imker genau erklären. Er hält Bienen, züchtet und pflegt sie und bietet ihren Honig zum Verkauf an. Und beim Besuch darf man das "flüssige Gold" der Bienen auch mal probieren.
Die Teilnehmer erfuhren, wie man Brennnesseln zärtlich begegnet, wie man eine Mai-Limo zubereitet, welche Pflanzen man essen kann und welche nicht. Ein ganzes Menü aus Wildpflanzen, das bekommt man nicht alle Tage! Und die selbst gekochte Steinsuppe mundete allen vorzüglich.
Die Artenkenntnis-Seminare der NAJU gehören als Modul III zu den Seminaren der JuLeiCa (Jugendleiter-Card). Damit können Kinder- und Jugendgruppenleiter ihre Befähigung für ihre ehrenamtliche Arbeit erwerben und festigen. Die NAJU NRW bietet diese Kurse regelmäßig im "Tatendrang" an.
Fotos: (Christian Lynen)
Fotos: (Christian Lynen)
Am 05. April 2012 um 15:30 Uhr startet der NABU Haltern mit der neuen Kinder- und Jugendgruppe „NAJU-Forscher“.
Die Pädagogin Tanja Heinzmann leitet die Gruppe und wird sich mit Kindern im Alter von 8 bis 13 Jahren im NABU Garten treffen. Unter dem Motto „Von den Elementen Erde und Wasser“ heben sie gemeinsam eine Senke aus um einen Feuchtbiotop anzulegen. Im Laufe der nächsten Wochen wird auch ein Bereich für Erde und Lehm für die Herstellung von Wildbienen-Niststeinen oder Lehmziegeln entstehen. Später kommt das Motto „Vom Element Feuer“ hinzu, dabei wird ein kleiner Lehmbackofen entstehen.
„Zieht Kleidung an, die schmutzig werden darf,“ erinnert Tanja, „und bringt euch etwas zu trinken mit.“
Die NAJU-Forscher treffen sich künftig einmal im Monat. Die ersten Treffen sind unverbindlich und zur Orientierung und gedacht, später wird eine Mitgliedschaft im NABU und/oder der NAJU angestrebt. Fragen und Anmeldungen für die erste Gruppenstunde bitte bis zum 29. Märzunter 02364 935330 oder naju(at)nabu-recklinghausen(dot)de.
Wer die Gruppenleiterin unterstützen oder anderweitig beim NABU aktiv werden möchte, ist ebenfalls herzlich willkommen und eingeladen, sich unter dem o. g. Kontakt zu melden.